Kann man etwa auch falsch spielen mit der Katze?
Ja man kann – und das passiert sogar recht häufig.Meist berichten Katzenhalter dann, dass ihre Katze keine Lust habe, zu spielen.
Dabei ist Spiel für Katzen ein Ausdruck einer aufgestauten Jagdlust, denn die Jagd ist jeder Katze in die Wiege gelegt.Freigänger befriedigen ihr Jagdverlangen draußen im Grunde täglich, auch wenn sie nicht jeden Tag eine oder mehrere Mäuse fangen.
Jagdverhalten besteht aus verschiedenen Sequenzen:Beute suchen, belauern, anschleichen, zupacken, töten, fressen
Diese Sequenzen können vollständig ablaufen (was mit dem Auffressen der Beute endet). Meistens treten aber einzelne Sequenzen allein auf.Bei unseren Stubentigern fehlt meist das aktive Suchen nach Beute. Die Jagd endet auch bereits beim Zupacken.
Junge Katzen und Kitten können noch nicht jagen. Sie müssen es zuerst (spielerisch) lernen und toben dazu in halsbrecherischen Kapriolen herum. Kleine Katzen sind daher sehr schnell zum Spiel zu motivieren.Erwachsene Katzen benutzen bei der Jagd vor allem ihren Kopf und ihre Erfahrung. Sie stürmen nicht gleich los, sondern jagen strategisch.Die Anforderungen an das Spiel sind also verschieden.
Jede Katze ist eine Persönlichkeit. Und daher haben Katzen auch unterschiedliche Vorlieben, was Spielzeug betrifft.Es gibt duftendes Spielzeug mit Katzenminze, in das sich die Katze reinbeißen und festkrallen kann. Spielzeug zum über den Boden kullern animiert zum hinterher rennen und Spielzeug an Angeln oder Schnüren imitiert Libellen oder Falter.Finden Sie heraus, was Ihre Katze am liebsten mag.
Machen Sie mit der täglichen Ration Trockenfutter doch einmal ein Jagdspiel, anstatt es langweilig im Napf zu präsentieren.Auf Laminat oder Fliesen können Sie die Futterstückchen gut über den Boden werfen. Bewegung und Hinterjagen sind garantiert.
Manche Katzen lieben es, Futter wie Mäuse aus einem Loch zu "angeln".Verstecken Sie die Futterbeute in kleinen Röllchen, Kartons o.ä. Machen Sie es Ihrer Katze zu Anfang leicht, damit sie schnell Erfolg hat beim Angeln. Hat sie das Spiel erstmal begriffen, können Sie die Schwierigkeiten erhöhen, indem Sie in die Rollen an der Seite etwas Zeitungspapier. Um an das Futter zu gelangen, muss Ihre Katze die Rolle nun "auspacken".
Sie können auch ganze Katzenfummelbretter selber basteln.Alles was sie dazu benötigen sind einige Behältnisse, die sowieso im Haushalt vorhanden sind, und eine feste Unterlage wie z.B. eine Pressspannplatte aus dem Baumarkt, auf der die Module befestigt werden.
Der Klicker ist eine Art Knackfrosch, den wir noch aus Kindertagen kennen.In der Hundeerziehung wird der Klicker gerne benutzt sowohl bei der normalen Erziehung als auch zum Erlernen von Kunststückchen.Auch Katzen können Sie mit einem Klicker beschäftigen und ihnen sogar noch nützliche Dinge beibringen.
Das Geräusch des Klickers ist für die Katze erstmal bedeutungslos. Um das zu ändern, klicken Sie und geben Ihrer Katze sofort danach ein Leckerchen. Nach einigen Wiederholungen hat die Katze schnell begriffen, dass sie etwas zu fressen bekommt, wenn sie das Knackgeräusch hört.Das Klickgeräusch kündigt nun Leckerchen an.
Nun können Sie für ein spontan gezeigtes Verhalten ihrer Katze klicken, es also belohnen (denn die Katze bekommt nach dem Klick ja etwas zu fressen).Setzten Sie sich einfach im Wohnzimmer auf den Boden. Ihre Katze wird sich interessiert nähern. Nun halten Sie ihrer Katze z.B. einen kurzen Stab hin, den Sie zuvor hinter ihrem Rücken versteckt haben. Ihre Katze wird mit Sicherheit kurz mal ihre Nase Richtigung Stab wenden, um zu "sehen", was sie da haben.KLICKEN Sie und geben Sie ihrer Katze direkt ein Leckerchen. Lassen Sie den Stab wieder hinter Ihrem Rücken verschwinden, während ihre Katze das Leckerchen frisst. Holen Sie ihn nun wieder hervor und halten Sie ihn Ihrer Katze wieder hin. Durch die Bewegung ihres Armes wird ihre Katze den Kopf wieder neugierig Richtung Stab recken. Klicken Sie erneut.Hat die Katze das Prinzip erst mal verstanden, ist sie oft mit Begeisterung bei der Sache und versucht dieses Verhalten öfter zu zeigen.Wichtig ist, dass die Übungen am Anfang sehr leicht sind. Halten Sie z.B. den Stab am Anfang nicht zu weit von Ihrer Katze weg, denn das wäre zu schwer und ihre Katze würde bald die Lust am Klickern verlieren, weil sie keine Leckerchen mehr bekommen würde.Denken Sie daran, dass Sie wissen, was Ihre Katze tun soll – Ihre Katze weiß es aber nicht. Sie kann es nur durch Ausprobieren und Bestätigung durch das Klicken erahnen. Helfen Sie ihr dabei, indem Sie auch für erste Ansätze eines gezeigten Verhaltens klicken.
Klickern hilft übrigens auch scheuen und ängstlichen Katzen dabei, selbstbewusster zu werden. Das Gefühl, mit dem eigenen Verhalten Dinge selber beeinflussen zu können, erzeugt ein gutes Gefühl bei der Katze und macht sie auf Dauer selbstbewusster.
Es gibt mittlerweile einige gute Bücher zum Klickern mit Katzen. Dort finden Sie zahlreiche Ideen, wie Sie den Klicker für Kunststückchen und auch zur Erziehung Ihrer Katze in Alltagssituationen einsetzen können.